Ziel 6: 5.000 neue Fahrradparkplätze bis 2025

von Jonas Glüsenkamp, Christian Hader

Unter anderem durch den starken Anstieg der Studierendenzahlen, vor allem aber auf Grund der immer größeren Bedeutung des Fahrrads mit einem Modal-Split-Anteil von inzwischen 30 Prozent, ist in den letzten Jahren ein starker Mangel an Radabstellplätzen unübersehbar geworden. Es häufen sich deshalb in der öffentlichen Diskussion auch Beschwerden über “wild parkende” Fahrräder und damit verbundene Behinderungen in der Nutzung des öffentlichen Raumes.

Der Ausbau der Fahrradstellplätze in der Stadt Bamberg hinkt der Entwicklung deutlich hinterher. Etwa 8.000 öffentlichen Stellplätzen für Autos stehen 650-700 Fahrradbügel gegenüber.

Wir wollen im gesamten Stadtgebiet 5.000 weitere Radstellplätze bis zum Jahr 2025. In einer Sofortmaßnahme sollen dabei bis Ende des Jahres 2018 die ersten 1.000 neuen Stellplätze entstehen.

Der Errichtung von Stellplätzen geht ein konzeptioneller Planungsprozess voraus, der von geeigneten Planungsbüros begleitet wird. Ziel ist dabei nicht das “tröpfchenweise Ergänzen” von Radbügeln, sondern eine ganzheitliche Strategie für die Nutzung des Fahrrads in der Stadt. So sollen effektive Angebote geschaffen werden, die sich am konkreten Bedarf orientieren.

Als Leitideen sollen dabei dienen:

  • Radbügel werden so aufgestellt, dass sie Gehwege nicht zusätzlich verengen oder Fußgänger behindern.
  • Radbügel werden im Hinblick auf Multimodalität verstärkt an Knotenpunkten des öffentlichen Personennahverkehrs aufgestellt.
  • Die Abstellmöglichkeiten werden so postiert, dass Sichtbeziehungen zueinander bestehen. Egal, wo man ein Rad abstellen will, die nächste Möglichkeit ist bei voller Belegung in Sichtweite.
  • Im Radparkkonzept wird die steigende Bedeutung von Lastenrädern und Aufladestellen für E-Bikes erstmalig berücksichtigt. Der Zugang zu allen Radbügeln erfolgt in der Konsequenz barrierefrei.
  • An öffentlichen Einrichtungen sind, soweit möglich, wettergeschützte Parkanlagen zu errichten. Die Stadt nutzt dabei auch ihren Einfluss auf die Einrichtungen, auf die sie mittelbar einwirken kann: Sozialstiftung, Stadtwerke, Kongress und Event GmbH.

Überdachte Radparkanlage in Würzburg (Quelle: ADFC Bamberg)

 

  • Die Stellplatzsatzung der Stadt Bamberg wird dahingehend geändert, dass Autoplätze durch eine höhere Anzahl qualitativer Radstellplätze abgelöst werden kann. Die Radstellplätze müssen hierbei ebenerdig und sollen witterungsgeschützt sein.
  • Bei privaten und öffentlichen Neubauten ist eine größere Anzahl an Fahrradstellplätzen einzuplanen Car-Sharing Fahrzeuge können kostenlos auf Anwohnerparkplätzen parken.
  • Radstellplätze werden konsequenter als bisher von den sogenannten “Schrottfahrrädern” befreit.

Weiterführende Links:

https://bamberg.sitzung-online.org/pi/vo020.asp?VOLFDNR=4908

http://www.bikecitizens.net/de/das-lastenrad-veraendert-das-gesicht-der-stadt